„Innenräume“
„Innenräume“
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Karsta,
Es freut mich, eine neue Ausstellung von Karsta Lipp eröffnen zu dürfen.
Einer Malerin, die sowohl von abstrakter Kunst als auch von ihren Arbeiten im Bereich Grafik und Fotografie geprägt ist und die hier heute Abend ihre eigene ich würde sagen: Poetik des Raumes vorstellt.
Man sieht Sessel und Stühle, erkennt Wände, Fußböden, Türen; die räumliche Perspektive gewährt Ein-Blick in Innenwelten, schafft Zeit für unbeachtete Details aus dem Alltag.
Dann verspielen sich die Gegenstände der Dekor wieder und verwandeln sich in Fläche und Farbe, scheinen zu verschwinden, werden abstrakt; jedoch kein Stilleben.
Diese Bilder zeugen von dem Leben, was sich in ihnen abspielt. Auch wenn die Menschen sich fast in Schatten auflösen, manch ein Wischer jemand sein könnte, der auf dem Sofa gesessen hat und wieder aufgestanden ist und wie in einer Langzeitbelichtung eine fast unsichtbare Spur hinterlassen hat.
Sie erzählen von den Bewegungen, vom Essen, Lesen, Reden, Denken, von Gesellschaft und Einsamkeit. Vom Mensch-Sein.
Und dann in ihren Linien und Flächen des Mobiliars werden sie wieder zum Orchesterstück der Dinge.
Gleich doppelt könnte man so die Bilder sehen, von außen, den Raum betrachtend und von innen die Wärme auf dem Stein spürend, die Tiefe des Sessels, die Sonne hinter den Fenstern.
Damit schafft Karsta Lipp also eine individuelle Form, Interieurs darzustellen. des Themas Innenwelten und reiht sich tief in die Geschichte der Malerei ein. Ich wünsche Ihnen so eine erfreuliche Ausstellung.
Halina Rasinski, Berlin 2010